Jugendforum im ersten Halbjahr 2021 geplant
Ausstellung zum 25-jährigen Jubiläum des Jugendgemeinderates im Stadtmuseum
Der Gerlinger Jugendgemeinderat hat vergangener Woche unter Corona-Bedingungen im Sitzungssaal des Gerlinger Rathauses erstmals nach der Sommerpause getagt. Auf der Tagesordnung stand neben dem Jubiläum des Gremiums auch ein kurzer Bericht zur Gremiumsarbeit und der Planungsstand zum ‚SEK-Jugendforum im nächsten Jahr.
Bürgermeister Dirk Oestringer dankte zu Beginn den Jugendgemeinderäten für die Bereitschaft, die Sitzung örtlich und zeitlich umzulegen und im Sitzungssaal des Rathauses zu tagen. Eigentlich war die Sitzung in der Stadthalle geplant. „Die Stadthalle wird auch von Schulen und Vereinen belegt. Wir wollten die Situation nicht überstrapazieren und haben deshalb um die Ortsverlegung gebeten“, erklärte das Stadtoberhaupt, „die Abstandsregeln können• auch im Sitzungssaal gut eingehalten werden. Bürgermeister Oestringer freute sich zur Sitzung neben einigen Stadträten auch den neuen Ersten Beigeordneten Stefan Altenberger begrüßen zu können.
Zahlen zur Pandemie Wie in der letzten Sitzung des Gemeinderates wurden auch die Jugendgemeinderäte kurz über die neuesten Entwicklungen zur Corona-Pandemie informiert. Gerlingen habe in den Sommermonaten sehr gute Fallzahlen vorweisen können, so Bürgermeister Oestringer. Im September haben die Zahlen wieder deutlich zugenommen. Stefan Altenberger könne genaueres berichten, so Oestringer weiter. Bekanntlich seien die Geschäftsbereiche der Ämter neu zugeordnet worden. Die Corona-Pandemie falle in den Geschäftsbereich des Ersten Beigeordneten.
Die Zunahme der Fallzahlen nach den Sommerferien sei zum einen auf die Reiserückkehrer zurückzuführen, zum anderen trage aber auch das Verhalten der Menschen etwa bei Feiern dazu bei, erklärte der Erste Beigeordnete. Die gute Nachricht sei, in Gerlingen gebe es keine Hotspots, so Altenberger. „Seit zwei Tagen sind wir ohne Neuinfektionen. So langsam kommen wir aus der Quarantänezeit heraus.“ In Gerlingen gebe es (Stand des Sitzungstages) acht Infizierte und 78 Kontaktpersonen, nannte Altenberger konkrete Zahlen. „Wir hoffen, dass sich die Lage in Gerlingen langsam wieder stabilisiert.“ Dazu brauche es aber das Verständnis der Bürger. „Wir wollen immer wieder die Menschen für das Thema sensibilisieren, damit sie weiter auf die wichtigen PandemieRegeln wie Abstand halten und Hygiene achten. Vielleicht bleibt uns dann einiges erspart“, betont der Erste Beigeordnete.
Tore der Bolzplätze
Bereits in der Julisitzung kam von Seiten des Jugendgemeinderates die Anregung, die Metalltore, die auf den beiden Bolzplätzen in den Breitwiesen bedingt durch die Bauarbeiten abgebaut werden mussten, doch an anderer Stelle wieder aufzubauen. Jugendgemeinderatssprecher Tim Kröper regte damals an, die Holztore auf dem Rückhaltebecken an der Stahlerstraße und auf der Wiese bei der Jugendmusikschule durch die Metalltore zu ersetzen und fragte nun nach dem neuesten Sachstand. Stefan Altenberger erklärte, er habe sich Plätze und Tore angeschaut. Das Problem sei, dass bei den vorhandenen Toren keine Verkehrssicherheit gegeben sei, da keine richtige Verankerung möglich sei. Es gebe Tore mit Vollmetallrohr, die‘ fest verankert werden können. Allerdings seien die Tore etwas kleiner. Pro Tor würden Kosten von zirka 2.000 Euro anfallen. Die Verwaltung könne sich vorstellen im nächsten Frühjahr solche verkehrssicheren Tore anzuschaffen.
Gremiumsarbeit
David Schmidt gab unter dem nächsten Tagesordnungspunkt einen kurzen Sachstandsbericht zur Gremiumsarbeit. Wie aus den Medien sicher bekannt, habe es bei der Leitung des Jugendhauses B15 einen Wechsel gegeben. Nach dem Weggang von Michaela Höhn-Bea sei jetzt Matthias Nadji Jugendhausleiter, sein Stellvertreter Andreas Lux. Das Jugendhaus habe entsprechend den Infektionsschutzvorgaben wieder geöffnet, so Schmidt. Das Café Konfus sei während des Lockdowns renoviert worden, berichtete Schmidt weiter. Beim Stadtjugendring gebe es noch keine Aktivitäten. Zum Thema Treffpunkt für Jugendliche im öffentlichen Raum habe das Gremium beschlossen, das Thema um ein Jahr zu verschieben, wie von der Verwaltung in der Julisitzung vorgeschlagen. Sollte sich die Pandemie-Lage bessern, könne man das Thema wieder früher aufnehmen.
Des Weiteren berichtete Schmidt, dass es von der katholischen Jugend unter bestimmten Auflagen ein FreizeitSommerprogramm für 30 Kids gegeben habe.
An der Stelle sprach Bürgermeister Oestringer noch das Thema Steuerungsgruppe Fairtrade-Town an. Gerlingen habe sich bekanntlich auf den Weg gemacht, das Fairtrade-Zertifikat zu erlangen. Er dankte dem Gremium, dass es sich bei der Auftaktveranstaltung am 2. Oktober beteiligt habe. Laurin Walker berichtete, dass regelmäßige Treffen der Steuerungsgruppe stattfinden und die nächsten Schritte in Planung seien.
Auf Nachfrage von Bürgermeister Oestringer, welche Schritte das seien, ergänzte Tim Kröper, dass die nächsten Schritte dahin gehen, die Kriterien zur Erlangung des Zertifikats zu erfüllen. Zudem habe sich der Jugendgemeinderat überlegt, ebenfalls fair gehandelte Produkte bei seinen nächsten Veranstaltungen anzubieten, soweit möglich. Kröper berichtete weiter, dass eine zweite Veranstaltung zu dem Thema Fairtrade-Town geplant sei. Abschließend betonte Kröper, dass die Arbeit der Steuerungsgruppe mit Erlangen des Zertifikats nicht beendet sei, sondern es müsste darauf geachtet werden, dass die Kriterien eingehalten werden.
25 Jahre Jugendgemeinderat
Das Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen des Jugendgemeinderates könne bedingt durch Corona nur sehr eingeschränkt begangen werden, hielt das Stadtoberhaupt eingangs des nächsterT Tagesordnungspunktes fest. Mit der auf Instagram dargestellten Zeitreise durch die 25-jährige Geschichte habe das Gremium eine gute Alternative gefunden, um auf das Jubiläum aufmerksam zu machen.
Sophie Dorn berichtete, dass die Leiterin des Stadtmuseums, Christina Vollmer dem Gremium eine Ausstellung zum 25-jährigen Jubiläum des Jugendgemeinderates im Stadtmuseum angeboten habe. „Die Anfrage hat uns sehr gefreut. Wir haben uns auch schon ausgetauscht, welche Ideen sich umsetzen lassen und auch schon viel Material gesichtet.“ Man sei jetzt an der Umsetzung. Die Auftaktveranstaltung sei für den 3. Dezember geplant. Ferner sei auch eine Podiumsdiskussion geplant, zu der neben Bürgermeister Oestringer auch sein Vorgänger Georg Brenner eingeladen werden soll, da dieser sehr eng mit dem Jugendgemeinderat zusammengearbeitet habe. Die Ausstellung stehe unter dem Thema „25 Jahre Jugendgemeinderat damals, heute, morgen“. Die Idee zu dem Namen sei von Tim Kröper gekommen.
Bürgermeister Oestringer betonte, er habe sich schon vor seinem Amtsantritt viel mit Gerlinger Themen beschäftigt, darunter falle auch der Jugendgemeinderat. „Ich war beeindruckt, wie das Gremium ein viertel Jahrhundert lang in einer Stadt mit knapp 19.000 Einwohnern in der Kommunalpolitik der Stadt mitwirkt.“ Zudem befürwortete das Stadtoberhaupt die Idee, seinen Vorgänger zur Podiumsdiskussion einzuladen, da dieser zwei Jahrzehnte lang das Gremium begleitet und unterstützt habe. Die Gründung liege in der Amtszeit von Bürgermeister a. D. und Ehrenbürger Albrecht Sellner, ergänzte das Stadtoberhaupt noch. Stefan Fritzsche, Leiter des Amts für Jugend, Familie und Senioren erklärte, dass er in seiner Zeit als Jugendreferent an der Entstehung des Jugendgemeinderates beteiligt gewesen sei und viel Material dazu habe, das er gern dem Gremium zur Verfügung stellen und es damit unterstützen wolle.
Social Media Aktivitäten
Tim Kröper berichtete, dass das Gremium bei Facebook und Instagram stark präsent sei. Zur Zeit würden unter der Rubrik „Kennst du schon“ verschiedene Themen oder auch Interviews mit Personen gefilmt und die Videos eingestellt. Als Beispiel zeigte das Gremium ein Video, in dem der Jugendgemeinderatssprecher den Sitzungssaal im ‚Rathaus vorstellt. Des Weiteren habe das Gremium ein Logo für die Zeitreise entworfen. Bürgermeister Oestringer hielt fest, dass Social Media eine gute Möglichkeit sei, Menschen zu erreichen, gerade auch in Zeiten von Corona.
Jugendforum abgesagt
Das für Juli geplante ISEK-Jugendforum musste coronabedingt auf 2021 verschoben werden. Bürgermeister Oestringer hielt dazu fest, dass das Jugendforum ein wichtiger Bestandteil sei bei der Frage, „wie schaffen wir es aus den insgesamt 195 Maßnahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts ISEK aus verschiedenen Handlungsfeldern konkrete Maßnahmen zu priorisieren“ – hier speziell im Jugendbereich. Tim Kröper berichtete, dass die Fragen für das Jugendforum festgelegt seien. Zusätzlich zum Jugendforum sei eine Umfrage geplant. Der Termin für die nächste ISEK-Sitzung stehe, bei der Vertreter des Jugendgemeinderates dabei seien. „Wir freuen uns, dass wir uns bei dem ISEK-Prozess einbringen können“, so Kröper. Stand jetzt (Tag der Sitzung) sei die Durchführung des Jugendforums im ersten Halbjahr 2021 geplant. Stefan Fritzsche schlug in dem Zusammenhang vor, über Social Media die Jugendlichen über den aktuellen Stand des ISEK-Projekts zu unterrichten.
Aus Gerlinger Anzeiger Nummer 42 / 16. Oktober 2020 Text Tommasi