Bericht JGR-Sitzung 05.05.2021

Nächster Schritt zum Treffpunkt für Jugendliche

Jugendgemeinderat plant Jugendforum Ende Juni

Im Mai hat der Gerlinger Jugendgemeinderat erneut virtuell getagt. Auf der Tagesordnung ganz oben stand der Projektbeschluss zum Treffpunkt für Jugendliche im öffentlichen Raum.

Zur nun bereits dritten Online-Sitzung des Jugendgemeinderates konnte Bürgermeister Dirk Oestringer neben dem Gremium auch einige Stadträtinnen und Stadträte und Vertreter der Verwaltung begrüßen.

Eingangs der Sitzung informierte das Stadtoberhaupt kurz über die Coronalage. Die habe sich inzwischen etwas entspannt, Zum Zeitpunkt der Sitzung lag die Inzidenz im Landkreis Ludwigsburg bei 170. Werde der Wert von 165 über fünf Tage unterschritten, könne man in den Schulen wieder mit dem Wechselunterricht beginnen, erläuterte Oestringer. Und weiter: „Das Thema beschäftigt uns weiterhin. Wir haben heute zwei bestätigte Fälle im Kindergarten Franzikus gemeldet bekommen. Eine Gruppe musste deshalb geschlossen werden.”

Treffpunkt für Jugendliche

Erstes Thema auf der Tagesordnung war der Projektbeschluss zum Treffpunkt für Jugendliche. Zusammen mit der CDU-Fraktion im Gemeinderat habe der Jugendgemeinderat im März 2019 einen Antrag zur Einrichtung eines solchen Treffpunktes eingebracht. 2020 folgte ein weiterer Antrag von Jugendgemeinderat und CDU, der eine Prioritätenliste enthielt, in dem Themen wie Standort, Transparenz und Zugänglichkeit, Müllentsorgung, Lärmschutz oder auch eine Evaluierung nach zwei aufgeführt werden. „Wir sind im letzten Jahr übereingekommen das Thema zurückzustellen“, hielt Bürgermeister Oestringer fest. Grund dafür seien zum einen die finanziellen Auswirkungen von Corona auf den städtischen Haushalt gewesen. „Und es wäre auch kein gutes Zeichen gewesen in Zeiten, in denen man sich nicht treffen darf, einen Treffpunkt zu planen.“  Die Verwaltung habe jetzt eine Vorlage für den Gemeinderat vorbereitet, die im Technischen Ausschuss (TA) bereits vergangene Woche vorberaten worden sei. Der TA habe die Vorlage einstimmig befürwortet. Der Jugendgemeinderat könne nun auch seine Empfehlung abgeben und der Gemeinderat entscheide dann darüber in seiner nächsten Sitzung. „Bei der Vorlage handelt es sich um einen Projektbeschluss mit verschiedenen Eckpunkten“, hielt Oestringer ab­schließend fest.

Stefan Fritzsche, der Leiter des Amtes für Jugend, Familie und Senioren erläuterte anschließend kurz die Eckpunkte, die als Standort eine Fläche neben dem Pumptrack im Bereich zwischen Schulzentrum und Hallenbad vorsieht. Bei der Umsetzung soll eine versetzbare Variante zum Einsatz kommen und ein Kostenrahmen von maximal 50.000 Euro nicht überschritten werden. Nach zwei Jahren soll eine Evaluierung erfolgen und darauf beruhend eine Entscheidung getroffen werden, ob das Angebot am jetzt vorgeschlagenen oder einem anderen Standort fortgeführt werden soll. Vorgesehen ist die Herstellung einer Standfläche und die Erarbeitung einer Nutzungsordnung zu Themen wie Anwohner-Schutz und Nutzungszeiten. Eventuell soll es auch einen Stromanschluss geben und eine mobile Toilette bereitgestellt werden. Für die Evaluierung werde das Projekt von der Mobilen Jugendarbeit und dem Jugendhaus begleitet, so Fritzsche.

Der Jugendgemeinderat freue sich, dass das Projekt vorangeht, erklärte Tim Kröper. In der Vorlage sei alles eingearbeitet worden – der Input aus den Anwohner-Gesprächen und auch alles, was dem Gremium wichtig war. „Wir hoffen auf einen positiven Beschluss von Seiten des Gemeinderates und natürlich auch darauf, dann mit den Planungen beginnen zu können.“ Bei den Planungen werde man natürlich die Gerlinger Jugendlichen ins Boot holen, um sich gemeinsam mit ihnen Gedanken über die Bedarfe und auch den Zeitrahmen der Nutzung zu machen. 

Hanna Hauff schloss sich den Ausführungen an. Es sei toll, dass dieses Projekt auch in diesen schwierigen Zeiten nicht untergegangen sei und die Stadt die Anliegen der Jugendlichen so unterstütze. 

Bürgermeister Oestringer wies an der Stelle noch einmal mit Nachdruck darauf hin, wie wichtig es sei, den Kos­tenrahmen einzuhalten. Höhere Kosten seien in Zeiten, in denen die Konsolidierung des städtischen Haushalts oberste Priorität hat, nicht vertretbar. Die Evaluierung sei ein                  starkes Argument für die Anlieger, aber auch für die Jugendlichen, die es damit in der Hand hätten, dass der Treffpunkt auch nach den zwei Jahren bestehen bleiben kann. „Wir brauchen am Ende einen ausgewogenen, guten Vorschlag“, so Oestringer.

Tim Kröper betonte an der Stelle noch einmal, dass es sehr wichtig sei, dass der Vorschlag für beide Seiten – Anwohner und Jugendliche – passt. 

Annika Windmüller ergänzte, dass die Planungen bisher von Jugendgemeinderat und CDU vorangetrieben worden seien, zukünftig seien natürlich alle eingeladen, mit zu diskutieren. „Wir wollen alle mit ins Boot holen“, so Windmüller.

Der Jugendgemeinderat gab auch eine einstimmige Empfehlung für den Projektbeschluss ab.

Jugendforum Gerlingen

Nächstes Thema auf der Tagesordnung war das Jugendforum Gerlingen. Sophie Dorn berichtete, dass als Termin der 24. oder 25. Juni geplant sei. Zielgruppe seien die 12- bis 21-jährigen Gerlingerinnen und Gerlinger. Die Einladung zum Jugendforum werde über die Sozialen Medien und mittels Flyern erfolgen. Ein wichtiger Teil im Vorfeld des Jugendforums sei die Umfrage unter den jugendlichen Einwohnern. Die Fragen würden derzeit noch überprüft. Ab 25. Mai sei die Umfrage dann online. Eine Teilnahme an der Umfrage sei bis zum Jugendforum möglich.

Starten werde das Jugendforum um 17 oder 18 Uhr, erklärte Annika Windmüller. Nach einer kurzen Begrüßung werde man die Umfrageergebnisse kurz vorstellen und dann in die Gruppenarbeit gehen. Die Gruppen würden sich dabei an den Themenbereichen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) orientieren. „Wir haben uns im Vorfeld auch die Ergebnisse der ISEK-Befragung und des ersten Jugendforums angeschaut, dass wir die Ergebnisse der aktuellen Umfrage damit vergleichen können“, so Windmüller. Zum Jugendforum im Juni wolle man auch Experten aus der Verwaltung als Gesprächspartner einladen. Wer eingeladen werden soll, müsse noch festgelegt werden. Das Ende der Veranstaltung sei je nach Beginn auf 19 oder 20 Uhr terminiert. „Wir hoffen auf viele Teilnehmer.“

Bürgermeister Oestringer hielt an der Stelle fest, dass der Gemeinderat ganz aktuell eine Priorisierung der ISEK-Maßnahmen beschlossen ha­be. Mit der Priorisierung sei festgelegt worden, welche Maßnahmen zuerst angegangen werden, welche später und welche gar nicht, weil man die Sache beispielsweise auf andere Weise angehe. Die Maßnahmen seien auch im Haushalt verankert. In dem Paket seien auch viele Jugendmaßnahmen enthalten, die jetzt in die Umsetzung gehen müssen. „Wir haben im Gemeinderat gesagt, dass wir das, was in der Bürgerbeteiligung erarbeitet wurde, auch angehen müssen“, so das Stadtoberhaupt. Das sei auch die Challenge für den Jugendgemeinderat. Mit dem Fragebogen gehe man die Sache noch einmal komplett neu an und müsse zudem die ISEK-Ergebnisse einbeziehen. „Es wird eine Herausforderung sein, das konzeptionell in einen Guss zu fassen“, so Oestringer.

„Die Problematik haben wir auch gesehen“, erwiderte Annika Windmüller. Die Umfrage sei für den Jugendgemeinderat zum einen wichtig, um zu sehen, ob sich die Themen, mit denen sich die Jugendlichen in Gerlingen beschäftigen, seit dem letzten Jugendforum verändert haben. Zum zweiten könne man dadurch erfahren, welche Themen es unabhängig von ISEK noch gibt.

Bei den Fragen, die an die ISEK Handlungsfelder angelehnt sind, werde man voraussichtlich die Aniworten bekommen, die man schon bekommen hat. Zu sehen, welche aktuellen Themen dazukommen, sei sicher spannend.

Fragen zu den selben Themen zu stellen, sei auch deshalb interessant, weil man dadurch sehen könne, ob bei den Jugendlichen angekommen ist, dass schon etwas gemacht wurde, ergänzte Sophie Dorn. 

Die Idee Experten aus der Verwaltung als Dialogpartner einzuladen, sei eine gute Idee, hielt das Stadtoberhaupt abschließend fest. Er erachte es für sinnvoll, die Amtsleiter einzuladen. Gut sei auch, wenn das Jugendforum verstetigt wird und einen festen Platz im Kalender des Jugendgemeinderates finden würde.

Berichte aus den Gremien 

Anschließend berichtete Jugendratssprecher Tim Kröper, dass beim letzten Dachverbandstreffen der Jugendgemeinderäte Wahlen auf der Tagesordnung standen. Gewählt wurde ein neuer Vorstand, ein Internetbeauftragter und ein Pressesprecher.

Ferner berichtete Tim Kröper über die geplante internationale Jugendkonferenz in Ditzingen. Ein erstes Planungstreffen hat es bereits gegeben und eine Einladung an die Gerlinger Partnerstädte ist verschickt worden. Die Themen, die besprochen werden sollen, seien auch festgelegt. Ein großes Thema sein noch die Frage, ob die Konferenz jetzt dieses Jahr stattfinden oder auf nächstes Jahr verschoben werden muss.

Verschiedenes aus dem Jugendgemeinderat

– Bürgermeister Oestringer dankte Tim Kröper für die Teilnahme an der Gedenkfeier für die Verstorbenen der Pandemie.

– Tim Kröper berichtete, dass der Jugendgemeinderat vom Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland, nach Straßburg eingeladen worden sei. Die Einladung habe man wegen der aktuellen Situation leider nicht annehmen können. Ein Besuch in Straßburg sei in dieser Legislaturperiode des Jugendgemeinderates auch nicht mehr möglich. Im Gegenzug hat das Gremium Wieland zu einer Sitzung eingeladen. Bei der Sitzung im Juli wird er dabei sein. Bürgermeister Oestringer regte an, sich für dieses virtuelle Treffen Fragen zu überlegen, Schließlich habe man nicht jeden Tag Gelegenheit, sich mit dem Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments auszutauschen.

– Im November steht die Wahl des neuen Jugendgemeinderates an. Wahlauftakt ist am Samstag 13. November im Jugendhaus. Danach gibt es zwei Wahltermine im Gymnasium, einen weiteren am Freitag im Jugendhaus und am Sonntag 21. November im Rathaus. Die Wahlparty sei für Sonntagabend im Jugendhaus geplant.


Text: Tommasi

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