Bericht-JGR-Sitzung 05.02.2025

Der Gerlinger Jugendgemeinderat hat bei seiner ersten Sitzung im neuen Jahr mit Vertretern des Gemeinderates, der Verwaltung und von anderen Jugendorganisationen verschiedene Themen diskutiert – unter anderem die im November stattfindenden Wahlen und das Jubiläum des Gremiums.
Bei der jüngsten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates standen statt der sonst üblichen Tischanordnung drei Stellwände im Saal. Bürgermeister Dirk Oestringer hielt in seiner Begrüßung dann fest, dass zum Auftakt der Sitzung der schon traditionelle Austausch zwischen Jugendgemeinderat, Gemeinderat und Stadtverwaltung auf dem Programm stehe. Dieser Austausch fand wie im vergangenen Jahr in Form eines sogenannten Weltcafés statt. Der Jugendgemeinderat habe bei seinem Seminar in Bad Liebenzell Themen für seine Arbeit in diesem Jahr erarbeitet, erklärt Oestringer weiter. „Wir sind gespannt, was dort besprochen wurde.“
Jugendgemeinderatssprecherin Josefin Schulz berichtete anschließend kurz von dem dreitägigen Seminar, bei dem – angeleitet von drei Teamern und Teamerinnen – ein Kennenlernspiel und verschiedene Spiele zur Demokratie auf dem Programm standen. Außerdem wurde eine Ideensammlung erarbeitet, die in der Sitzung im Rahmen des Weltcafés besprochen wurde. Die Themen waren das 30-jährige Jubiläum des Jugendgemeinderates, die Wahl im November, die Ausweisung weiterer Graffiti -Flächen und die Bereitstellung von Menstruationsartikeln in öffentlichen Toiletten. „Das Seminarwo chen ende war sehr erfolgreich“, hielt Schulz abschließend fest.

30-jähriges Jubiläum
Eingeteilt in drei Gruppen diskutierten die Anwesenden, unter denen sich auch Vertreter von Gerlinger Jugendorganisationen befanden, die Themen. Zum 30-jährigen Jubiläum berichtete Schulz, dass als Termin der 26. Juli angedacht sei. Zunächst habe man überlegt, ob zum Jubiläum nur geladene Gäste kommen sollen, dann aber entschieden, dass alle kommen können, die interessiert sind. Stattfinden soll die Feier auf dem Gelände des Musiksommers. Bei der Jubiläumsveranstaltung wolle man zeigen, was der Jugendgemeinderat in den vergangenen 30 Jahren alles gemacht hat. Geplant sei zunächst ein offizieller Teil und später dann eine Party. Aus der Mitte der Teilnehmenden wurde vorgeschlagen, zum Jubiläum eine Broschüre zu erstellen. Tatsächlich sei es etwas Besonderes, dass es in einer Stadt in der Größe Gerlingens schon seit 30 Jahren einen Jugendgemeinderat gibt, hielt Bürgermeister Oestringer fest. Weitere Vorschläge, die genannt wurden, waren an der Feier Thementische und eine Wunschbox aufzustellen und die Feier auch dazu zu nutzen, um Werbung für die Wahl im November zu machen.

Jugendgemeinderatswahl
Zur Jugendgemeinderatswahl erklärte Bora Örnek, dass man im Vorfeld Leute werben wolle, die bei der Wahl kandidieren und natürlich wolle man auch möglichst viele motivieren, zu wählen. Kandidatenwerbung wolle man machen, indem man die Leute direkt anspricht und ihnen erklärt, was der Jugendgemeinderat alles macht. Ablaufen soll die Werbung direkt in den Schulklassen, aber auch über Social-Media, Plakate und über Werbung im Gerlinger Anzeiger. Zur besseren Bekanntmachung wolle man auch wieder Werbegeschenke und Flyer einsetzen. Darüber hinaus will der Jugendgemeinderat mit eigenen Ständen bei Veranstaltungen wie der Ausbildungsbörse oder beim Straßenfest präsent sein, um Werbung zu machen. Wichtig sei auch, deutlich aufzuzeigen, wo sich potentielle Kandidaten melden können. Aus der Versammlung kam noch der Vorschlag, eine Art Kandidatenvorstellung zu organisieren, Eltern anzusprechen und auch auf die neue Online-Wahl hinzuweisen.

Weitere Themen
Zum Thema legale Graffiti-Flächen berichtete Philipp Kaljevic, dass der Jugendgemeinderat aufgrund der positiven Entwicklung beim Treffpunkt die Ausweisung zusätzlicher legaler Graffiti-Flächen beantragen wolle. Dadurch hätten junge Sprayer mehr Möglichkeiten, sich kreativ zu entfalten und man könne auch illegale Graffiti reduzieren. Vorgeschlagen wurde die Wand am Roten Platz und die alte Breitwiesen-Sporthalle. Man könne sich für die Flächen vorstellen, dass neue Graffiti mindestens drei Monate bestehen bleiben müssen und erst dann neu übersprüht werden dürfen. Bei der Auswahl der neuen Flächen sei es wichtig, deren Beschaffenheit zu prüfen. Natursteinflächen solle man nicht dafür nutzen, meinte Martin Nufer. Kaljevic meinte man werde in der Szene nachfragen, ob es Ideen für weitere geeignete Flächen gibt.
Bezüglich der Menstruationsartikel in öffentlichen Toiletten erklärte Elif Gencbay, dass der Jugendgemeinderat den Antrag stellen wolle, dass diese in allen öffentlichen Toiletten in Gerlingen bereitgestellt werden sollen. Ziel sei eine bessere Grundversorgung und Gleichberechtigung im öffentlichen Raum zu gewährleisten. Im Robert-Bosch-Gymnasium habe man bereits einen Testlauf absolviert und positive Erfahrungen gemacht. Weitere Orte, an denen in den Toiletten Menstruationsartikel bereitgestellt werden können, sind beispielsweise die weiteren Schulen, das Jugendhaus, das Rathaus, die Volkshochschule, die Jugendmusikschule, aber auch das Café Konfus. Angeregt wurde von den Anwesenden, in den Toiletten dann auch Mülleimer bereit zu stellen.
Treffpunkt für Jugendliche
Ein weiteres Thema in der Sitzung war der Treffpunkt für Jugendliche im öffentlichen Raum. Der Treffpunkt sei ein Projekt des Jugendgemeinderates, hielt Bürgermeister Oestringer fest. „Eure Vorgänger haben den Treffpunkt auf den Weg gebracht“, so das Stadtoberhaupt. Die Graffiti-Wand am Treffpunkt gehe auf eine Idee des amtierenden Jugendgemeinderates zurück. Der Treffpunkt stehe jetzt schon eine lange Zeit. Man habe anfangs vereinbart, eine Evaluation zu machen. Der Jugendgemeinderat habe deshalb sogar eine Umfrage gemacht.
Simon Köhler erklärte, dass an der Umfrage 35 Jugendliche teilgenommen hätten. Das Ergebnis sei durchweg positiv gewesen. Über 70 Prozent seien zufrieden mit dem Treffpunkt und über 80 Prozent würden sich dort wohlfühlen. Verbesserungsvorschläge habe es auch gegeben. So zum Beispiel die Beleuchtung angenehmer zu gestalten und wärmeres Licht zu verwenden – bisher ist dafür eine Baustrahler eingesetzt. Ein weiterer Vorschlag lautete, bequemere Sitzmöglichkeiten zu installieren und eventuell auch noch einen Tisch aufzustellen. Und auch ein Windschutz sowie mehr Regenschutz wurde von den Nutzern gewünscht. Bei letzterem könne man ja überlegen, wie das doch sehr schmale Dach verbreitert werden kann, so Köhler.
Bürgermeister Oestringer hielt fest, dass der Treffpunkt nicht nur für die Jugend gedacht gewesen sei. Tatsächlich werde er tagsüber auch von Älteren genutzt. Die Umfrage, die der Jugendgemeinderat gemacht hat, sei eine gute Sache. Bezüglich der Verbesserungsvorschläge meinte das Stadtoberhaupt, man könne gemeinsam mit dem Amt für Gebäudemanagement schauen, was davon umgesetzt werden kann.
Bora Örnek erklärte, aktuell sei es seine Aufgabe, die Batterie des akkubetriebenen Baustrahler auszutauschen. Der Austausch sei in den Ferien durchaus problematisch, weil dann keiner da ist, der das machen kann. Er regte eine kabelgebundene Lösung an.
Bürgermeister Oestringer hielt an der Stelle fest, dass man beim Bau des Treffpunkt auch daran gedacht habe, dass dieser – sofern nötig – auch schnell wieder abgebaut werden kann. Deshalb sei beim Licht auch die Akku-Lösung gewählt worden. Nachdem der Treffpunkt so gut angenommen werde und es auch von den Anwohnern keine Beschwerden gebe, sei eine kabelgebundene Lösung eine Überlegung wert.
Man plane ja gerade die Mensa, meinte dazu der Erste Beigeordnete Stefan Altenberger. Dafür müssten ohnehin Kabel verlegt werden und dabei könne man auch einen Abzweig einplanen.
Simon Köhler ging noch einmal auf das Thema Bänke ein. Die gebe es nicht so, wie im Modell gezeigt wurde. Deshalb sei die Kritik durchaus berechtigt. An der Wand Richtung der Straße Beim Brückentor gebe es keine Bank. „Wir schauen, was man da machen kann“, hielt Bürgermeister Oestringer fest.
Text/Fotos: Tommasi

  • Unter dem Punkt „Bekanntgaben” teilte Andreas Lux mit, dass für 5. April wieder ein Mitternachtsturnier geplant sei. „Wir sind guter Dinge, dass sich das Turnier wieder etabliert“, so Lux. In den letzten beiden Jahren sei es sehr gut angenommen worden.
  • Die Stadthalle und das Schwimmbad haben in diesem Jahr 50-jähriges Jubiläum. Am 8. November findet aus dem Anlass im Schwimmbad eine Veranstaltung mit den Schwimmvereinen statt, zu der auch eine Schwimmbad-Disco gehören soll. Der Jugendgemeinderat ist herzlich zu den Planungen eingeladen.
    Verschiedenes aus dem Jugendgemeinderat
    Simon Köhler bemängelte, dass nicht alle Bänke, die im Modell gezeigt werden, vorhanden sind.

Text Tommasi

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