Bericht JGR-Sitzung 04.05.2022

Gerlingen spricht miteinander

Einstimmiges Votum für Treffpunkt im Jugendgemeinderat

In der jüngsten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates war der Treffpunkt für Jugendliche, der im Bereich des Pumptrack entstehen soll, das Hauptthema.

Nachdem die Sitzung im Februar noch online stattfand hat der Gerlinger Jugendgemeinderat im Mai wieder im Sitzungssaal des Rathauses getagt. Neben den Jugendlichen waren auch einige Mitglieder des Gemeinderates sowie interessierte Gerlinger anwesend.  Unter dem Punkt „Bekanntgaben” wies Bürgermeister Dirk Oestringer darauf hin, dass derzeit die Abiturprüfungen seien. Er wünschte allen Abiturienten einen guten Verlauf der Prüfungen und gute Ergebnisse. Die Abschlussprüfungen in der Realschule seien von 17. bis 31. Mai. „Wir drücken allen Prüflingen die Daumen“, so das Stadtoberhaupt.

Außerdem lud das Stadtoberhaut alle ein, bei der Veranstaltung am Europatag am 9. Mai dabei zu sein. Gerlingen habe mit der Kundgebung am 1. März schon ein klares Zeichen für den Frieden gesetzt. Am Europatag hat es dann noch einmal ein Statement für den Frieden gegeben.

Treffpunkt für Jugendliche

Einen Treffpunkt für Jugendliche im öffentlichen Raum in Gerlingen zu schaffen, sei schon sehr lange im Gespräch, hielt das Stadtoberhaupt eingangs des nächsten Themas fest.  2019 und 2020 habe man intensiv über den Treffpunkt, der nun den Titel „Gerlingen spricht miteinander“ trägt, diskutiert, ihn dann aber etwas zurückgestellt, weil man sich in der Pandemie ohnehin nicht treffen konnte oder durfte. Am 12. Mai 2021 sei der Projektbeschluss im Gemeinderat gefasst worden. Der Technische Ausschuss (TA) des Gemeinderates habe in seiner Sitzung im April darüber diskutiert, wie der Treffpunkt aussehen soll. Heute sei der Treffpunkt auch noch einmal Thema im Jugendgemeinderat.

Andreas Lux, vom städtischen Ju­gend­referat erinnerte in einem kurzen Rückblick daran, dass nach dem Projektbeschluss eine Steuerungsgruppe aus Mitgliedern des Gemeinderates und des Jugendgemeinderates gebildet wurde, die bei ihrem ersten Treffen beschlossen hat, bei dem Projekt mit der KulturRegion Stuttgart zusammenzuarbeiten. Die Stadt Gerlingen ist Mitglied der KulturRegion und möchte mit „Gerlingen spricht miteinander“ einen Beitrag zum diesjährigen Festival der KutlurRegion leisten, das unter dem Motto „ÜBER:MORGEN“ steht. In einer weiteren Sitzung habe sich die Steuerungsgruppe drei von der KulturRegion vorgeschlagene  Architekturbüros angeschaut und schließlich das Büro UMSCHICHTEN ausgewählt. Zusammen mit dem Büro habe es im November einen Workshop gegeben, bei dem der Treffpunkt vor Ort modellbaumäßig entwickelt und anschließend, um ein Gefühl für die Größenverhältnisse zu bekommen, mit Flatterband abgebildet wurde. Der im Nachgang zum Workshop entwickelte Entwurf sei dann Anfang April in der Steuerungsgruppe vorgestellt worden und dann wie bereits von Bürgermeister Oestringer erwähnt im TA vorberaten worden. 

„Für den Bau des Treffpunkts sollen Schalungselemente der Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie verwendet werden und damit am Standort des Treffpunkts neben dem Pumptrack ein neues Leben bekommen“, so Lux weiter. Der Treffpunkt sei so angelegt, dass er sich zu einem großen Teil in Richtung Pumptrack öffnet. Es gebe aber auch dem Pumptrack abgekehrte Aufenthaltsmöglichkeiten. Die Schalungselemente würden, um die Bäume zu schützen, mit sogenannten Schraubfundamenten im Boden verankert. Aus der Mitte des TA sei der Vorschlag gekommen, im Bereich des Treffpunkts weitere Sitzmöglichkeiten zu schaffen – zum Beispiel aus Baumstämmen, wie beim Pumptrack oder aus Kanthölzern. Ferner sei der Vorschlag gekommen, direkt beim Treff einen Mülleimer mit integriertem Aschenbecher aufzustellen. 

Jugendratssprecher Lukas Proksch erklärte, dass der Jugendgemeinderat auch für die Bereitstellung weiterer Sitzmöglichkeiten sei und auch von mobilen Tischen. Ansonsten finde der Jugendgemeinderat den Entwurf gut wie er ist, nur eine Pergola als mögliche Dacherweiterung könne man sich noch vorstellen.

Bürgermeister Oestringer hielt fest, dass es seit 2021 viele Möglichkeiten gegeben habe, sich in die Planungen einzubringen. „Der Platz soll sich ja auch weiterentwickeln. Vielleicht entsteht dann noch das eine oder andere.“ Wichtig sei, dass der Treffpunkt installiert ist – mit Dach und Sitzmöglichkeit, damit man sich austauschen könne. Wenn man diese Grundausstattung nicht habe, werde ein Treff nicht angenommen. Die Grundausstattung sei mit dem Gestaltungsentwurf gegeben. 

Stefanie Treier-Ohlms vom Amt für Gebäudemanagement erklärte, dass, sofern der Gemeinderat der Einrichtung des Treffpunkts ebenfalls zustimme, direkt anschließend mit dem Bau begonnen werden soll. „Der Bau soll dann bis 31. Mai fertig sein, so dass ihr ab Juni einen Treffpunkt habt“, so Treier-Ohlms.

Wenn der Gemeinderat der Vorlage zustimme, werde man auch noch einmal die Anwohner und Bürger informieren, dass jetzt gebaut wird, so das Stadtoberhaupt. 

Der Jugendgemeinderat sprach sich schließlich einstimmig für die Einrichtung des Treffpunkts aus.

Arbeit der Gremien

Lukas Proksch berichtete an­schließend von der Fair-Trade Veranstaltung am 1. April, bei der auch der Jugendgemeinderat mit einem Stand vertreten war. Die Veranstaltung sei sehr gut besucht gewesen. Zahlreiche ältere  Besucher und auch einige jüngerer seien an den Stand gekommen und hätten sich darüber informiert, was der Jugendgemeinderat macht.

Oskar Frey berichtete anschließend vom Dachverbandstreffen der Jugendgemeinderäte, das in Heidelberg stattfand. Bei dem dreitägigen Treffen habe es verschiedene Workshops gegeben. Im ersten Workshop war die klimaneutrale Kommune Thema, bei dem Ideen zu diesem Thema entwickelt wurden. Am zweiten Tag stand ein Rhetorikseminar auf dem Programm, in dem Reden oder auch Videos zu Nachhaltigkeitsprojekten erarbeitet und vorgestellt wurden. Am Nachmittag sei dann die Klimakonferenz nachgespielt worden. Das Ergebnis der Diskussion wurde hochgerechnet. In der Hochrechnung sei das angestrebte Ziel von 1,5 Grad Erwärmung nicht erreicht worden. Der Wert sei bei 1,9 Grad gelegen. Vom Seminarleiter erfuhren die Teilnehmer, dass bei dem Spiel in den meisten Fällen das Ergebnis eine Erwärmung von drei Grad sei. Am dritten Tag stand schließlich noch eine Führung durch Heidelberg und zum Abschluss eine Diskussion mit Gemeinderäten und Studenten auf dem Programm.

„Das hört sich spannend an“, hielt Bürgermeister Oestringer fest. Dies nicht nur wegen der Themen, sondern auch wegen der Menschen, die man bei dem Treffen kennenlernen konnte. Der Städtetag treffe sich dieses Jahr auch in Heidelberg, so Oes­tringer weiter. „Mich würde interessieren, welcher Wert herauskommt, wenn der Städtetag die Klimakonferenz nachspielt – auch 1,9 Grad wie bei den Jugendgemeinderäten oder eher drei Grad.”

Internationale Jugendkonferenz

Unter dem Punkt „Verschiedenes” informierte Lux die Jugendgemeinderäte dann noch, dass die ursprünglich für 2020 geplante und dann zunächst auf 2021 verschobene internationale Jugendkonferenz nun von 26. bis 30 Oktober 2022 in Ditzingen stattfinden wird. Für die internationale Jugendkonferenz, zu der auch Jugendliche aus den Partnerstädten von Gerlingen und Ditzingen eingeladen werden, habe es schon verschiedene Vorbereitungstreffen gegeben. „Wir hoffen, dass die Konferenz jetzt durchgeführt werden kann.”

Die Jugendkonferenz sei eine tolle Möglichkeit sich mit Jugendlichen aus Ditzingen und aus den Partnerstädten auszutauschen, so Bürgermeister Oestringer. Auch er hoffte, dass die Konferenz, wie geplant, stattfinden kann.


Text: Tommasi

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