Stühlerücken beim Jugendgemeinderat
Gremiumsmitglieder per Handschlag von Bürgermeister Oestringer amtsverpflichtet
In der jüngsten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates stand nach zwei Jahren Amtszeit ein Wechsel an. Die bisherigen Jugendgemeinderäte wurden von Bürgermeister Dirk Oestringer verabschiedet und die Nachfolger per Handschlag amtsverpflichtet.
„Das ist heute eine besondere Sitzung“, begrüßte Bürgermeister Dirk Oestringer zur jüngsten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates. Dass es sich um eine besondere Sitzung handelt, war schon daran zu erkennen, dass das Stadtoberhaupt die Amtskette angelegt hatte. „Wir wollen heute die alten Mitglieder verabschieden und die neuen willkommen heißen“, so Oestringer.
Bevor es allerdings zu diesem sprichwörtlichen Stühlerücken im Gremium kam, standen noch die Bekanntgaben auf der Tagesordnung. Hier gab das Stadtoberhaupt bekannt, dass die Eisbahn für die nächsten vier Wochen auf dem Marktplatz steht. Alle seien herzlich eingeladen, auf dem Eis ihre Runden zu drehen.
Verabschiedung des bisherigen Jugendgemeinderates
Nachdem es bei den Punkten „Fragen und Anregungen des Jugendgemeinderates und von Gerlinger Jugendlichen” keine Wortmeldungen gab stand als nächstes die Verabschiedung der bisherigen Jugendgemeinderäte an, die das Stadtoberhaupt zunächst alle noch einmal namentlich nannte. „Sie alle haben den Jugendgemeinderat in den letzten beiden Jahren geprägt“, so Oestringer. Diese letzten beiden Jahre seien insbesondere zu Beginn noch stark von der Corona-Pandemie geprägt gewesen. Das Seminar zu Beginn der Amtsperiode etwa habe aufgrund der Pandemie nicht in Bad Urach stattfinden können. Stattdessen sei es im Rathaus durchgeführt worden. „Das waren schon besondere Zeiten“, so Oestringer.
In einem kurzen Rückblick ging das Stadtoberhaupt dann auf die wichtigsten Ereignisse während der zweijährigen Amtszeit ein. Zunächst nannte er hier den Treffpunkt für Jugendliche im öffentlichen Raum, der schon das vorherige Gremium auf den Weg gebracht hatte. „Ihr konntet den Treffpunkt einweihen und habt in auch zum Beispiel mit der Graffiti-Aktion geprägt.“ Ein weiteres wichtiges Ereignis sei die Reise in die Partnerstadt Seaham gewesen. Unter anderem habe man dort beim Mayor’s Ball viel Spaß gehabt. Ferner erinnerte das Stadtoberhaupt an die internationale Jugendkonferenz in Ditzingen, an dem die Gerlinger Jugendgemeinderäte teilgenommen haben und die Spendenaktion für den Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen. „Das war eine wertvolle Aktion, mit der Ihr gezeigt habt, dass ihr neben den Dingen, die ihr vertreten und voranbringen wollt, auch die Menschen nicht vergesst, die auf Hilfe angewiesen sind.” Weitere Themen, die Oestringer ansprach, war das Engagement des Gremiums in Sachen Bewirtung bei den Theateraufführungen in der Stadthalle, die Jugendgemeinderats-Party in der Jahnhalle oder die Werbeaktionen mit Giv eaways für die Jugendgemeinderatswahl. „Ihr habt die Zeit gut genutzt und euch für die Stadt und die Jugendlichen in der Stadt eingesetzt“, hielt das Stadtoberhaupt zum Schluss seines kurzen Rückblicks fest und bedankte sich bei allen Mitgliedern des Gremiums mit einem kleinen Präsent und einer Urkunde für ihr Engagement. Stellvertretend für alle verlas Oestringer den Urkundentext für den Sprecher des Gremiums Lukas Proksch.
Proksch bedankte sich im Nahmen des Gremiums „für die zwei tollen Jahre“ bei Bürgermeister Oestringer, Anja Frohnmaier und Andreas Lux. „Wir haben gemeinsam viel geschafft“, stellte Proksch fest. Natürlich habe es auch mal Meinungsverschiedenheiten gegeben, so der Jugendratssprecher weiter. „Wir haben aber gemeinsam immer Lösungen gefunden.“ Ihm hätten die zwei Jahre viel Spaß gemacht und allen anderen hoffentlich auch. Als kleines Dankeschön überreichten die Jugendgemeinderäte dann Bürgermeister Oestringer, Frohnmaier und Lux zum Abschied einen Blumenstrauß, Schokolade und ein Erinnerungsfoto.
Neuer Jugendgemeinderat amtsverpflichtet
Direkt im Anschluss hießt das Stadtoberhaupt die neuen Gremiumsmitglieder herzlich willkommen. Man habe sich schon am Nachmittag in seinem Büro getroffen und die neuen Jugendgemeinderäte hätten auch schon einen Rundgang durch das Rathaus gemacht, um die verschiedenen Ansprechpartner kennenzulernen. Das Seminar des Jugendgemeinderates biete dann Gelegenheit sich untereinander noch besser kennenzulernen.
Die Wahl des Jugendgemeinderates erfolge in Gerlingen nach den Grundsätzen der Kommunalwahl. Das sei nicht in allen Städte und Gemeinden so. Mit der Wahl seien die Jugendgemeinderäte legitimiert, die Interessen der Jugendlichen in der Stadt zu vertreten. An der Stelle dankte Oestringer Anja Frohnmaier und Andreas Lux für die Durchführung der Wahl.
Zur Amtsverpflichtung verlas Oestringer stellvertretend die Verpflichtungsurkunde von Stimmenkönigin Sophie Motschenbacher und verpflichtete dann alle per Handschlag in ihr Amt. „Ich wünsche Ihnen und uns gutes Gelingen bei den kommenden Projekten und Maßnahmen und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.” In dem Zusammenhang forderte Oestringer die Mitglieder des neuen Gremiums auf, mit Theman, Fragen und Vorschlägen auf ihn und die Mitarbeiter des Rathauses zuzukommen und anzusprechen. Auch die Gemeinderäte seien gerne Ansprechpartner und würden sich über Hinweise freuen. „Wir können nur mit den Dingen arbeiten, die wir kennen.“
Angetreten waren bei der Wahl zum Jugendgemeinderat übrigens 23 Jugendliche. Gewählt wurden außer Stimmenkönigin Sophie Motschenbacher Bora Örnek, Franka Bauer, Ristu Yamaguchi, Marius Munz, Simon Köhler, Sarah Villinger, Noah Motschenbacher, Josefin Schulz, Benjamin Frenzel, Elif Gencbay, Magdalena Schwarz, Erika Acatincăi, TImon Hasel, Philipp Kaljevic, Jan Braun, Larin Pitsch und Raphael Rieder. Drei der Gewählen waren bereits im Mitglied im alten Jugendgemeinderat. Die Wahlbeteiligung lag beiknapp 29 Prozent.
Als letzter Tagesordnungspunkt stand schließlich noch die Bekanntgabe der nächsten Termine auf der Tagesordnung. Der erste offizielle Termin, zu dem auch die Jugendgemeinderäte eingeladen sind, ist der Neujahrsempfang am 14. Januar in der Stadthalle. Am 23. Januar tagt dann der Ausschuss für Städtepartnerschaften, von 26. bis 28. Januar steht das Jugendgemeinderatsseminar in Bad Urach auf dem Programm, am 1. Februar findet die Ausbildungsmesse statt und am 7. Februar trifft sich das Gremium dann zu seiner ersten Arbeitssitzung im Rathaus.
Text/Fotos: Tommasi