Bericht JGR-Sitzung 19.10.2022

In der ersten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates nach der Sommerpause stand neben der Einweihung des Treffpunkts für Jugendliche im Rahmen des Festivals der KulturRegion auch die Internationale Jugendkonferenz in Ditzingen im Fokus.

Zur jüngsten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates konnte Bürgermeister Dirk Oestringer neben dem Gremium auch wieder einige Gäste begrüßen. 

Gleich eingangs der Sitzung gab das Stadtoberhaupt bekannt, dass Ende September das 40-jährige Jubiläum des Jugendhauses gefeiert werden konnte. „Das Jugendhaus ist eine Institution in Gerlingen, die schon von vielen Generationen besucht wurde“, so Oestringer. Auf dem Programm der Feier, die übrigens genau 40 Jahre nach dem Öffnungstag, am 25. September 1982 stattfand, standen neben einer Reise durch 40 Jahre Jugendhaus auch generationenübergreifende Gespräche. Im Jugendhaus seien viele Mitglieder der Stadtgesellschaft groß geworden, hielt Oestringer in der Sitzung fest.

Ferner gab das Stadtoberhaupt bekannt, dass der Wasserschaden im Café Konfus behoben sei. Der Betrieb in dem beliebten Treffpunkt für Jugendliche wurde vergangene Woche wieder aufgenommen.

Fragen des Jugendgemeinderates

Jugendratssprecher Lukas Proksch erklärte, dass bei der Einweihung des Treffpunkts für Jugendliche die Frage aufgekommen sei, ob es nicht möglich wäre, in Gerlingen Flächen bereitzustellen, auf denen legal gesprayt werden kann. 

Bürgermeister Oestringer erklärte, er habe die Diskussion auch mitbekommen und meinte, er sei da offen. Er wollte wissen, ob es schon Ideen für solche Flächen gibt.

Proksch meinte die Skater-Anlage bei der alten Sporthalle in den Breitwiesen und die Wand der Sporthalle, die seines Wissens in absehbarer Zeit abgerissen werde, seien vielleicht dafür geeignet.

Das Stadtoberhaupt erklärte, er werde den Vorschlag mitnehmen und prüfen lassen. Grundsätzlich spreche nichts dagegen. Vielleicht hätten die Fachleute in den zuständigen Ämtern ja noch andere Ideen.

Fragen jugendlicher Einwohner

Unter dem nächsten Tagesordnungspunkt fragte ein Jugendlicher nach, ob auf dem Roten Platz bei der Realschule nach den Bauarbeiten wieder Basketballkörbe und Tore aufgestellt werden. 

Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, werde man die Container wieder abbauen. Dann könne die Fläche wieder für Sport genutzt werden, so Bürgermeister Oestringer.

Treffpunkt für Jugendliche

Zum Treffpunkt für Jugendliche hielt Bürgermeister Oestringer fest, dass Mitte Oktober die feierliche Einweihung im Rahmen des Festivals der KulturRegion Stuttgart „Über:Morgen“ stattgefunden habe. Die Geschäftsführerin der KulturRegion, Bettina Pau sei dabei gewesen. Der SWR habe einen Beitrag gedreht, der in der Landeschau gesendet wurde. Und auch die Jugendgemeinderäte kamen in den Genuss, den Beitrag anzuschauen, der – wie das Stadtoberhaupt treffen feststellte – das Thema auf den Punkt gebracht hat. Der Beitrag habe auch nochteinmal deutlich gezeigt, wozu die Elemente vorher genutzt worden waren. 

Proksch berichtete, dass der SWR den Treffpunkt zunächst für den Beitrag gefilmt habe und dann Interviews mit den Jugendratssprechern und Architekt Peter Weigand vom Büro Umschichten geführt wurden. 

Der Jugendratssprecher berichtete weiter, dass man zunächst nicht damit gerechnet habe, dass zu der Einweihung so viele kommen, weil der Termin mit 14 Uhr relativ früh angesetzt war. Es seien dann aber doch über 30 Leute dabei gewesen, die anschließend auch an dem Graffiti Workshops mit Jan Haas teilgenommen haben. Im Zuge des Workshops hat der Treffpunkt sozusagen zusätzlich Farbe gewonnen, denn die Elemente wurden von den Teilnehmern mit Bergriffen, die der Jugendgemeinderat vorgeschlagen hatte, besprüht. „Die Umsetzung ist gut gelungen“, freut sich Proksch. 

Andreas Lux ergänzte, dass der Treffpunkt jetzt, wie von den Jugendlichen angeregt, mit Lichteffekten versehen sei. „Wir haben immer gesagt, dass sich der Treffpunkt weiterentwickeln kann“, so Lux. Mit dem Graffiti und den Leuchteffekten sei das jetzt geschehen.

Bürgermeister Oestringer erinnerte dann noch einmal kurz daran, wie der Treffpunkt entstanden ist und wer alles daran beteiligt war. „Was hier entstanden ist, kann sich sehen lassen“, so Oestringer. Es sei eine gute Entscheidung gewesen, die KulturRegion mit ins Boot zu holen. Dadurch sei das Ergebnis sicher noch besser geworden. „Der Treffpunkt ist ein tolles Projekt, das wir jetzt zum Abschluss gebracht haben.“

An der Stelle meinte das Stadtoberhaupt, ob es nicht Sinn mache, den Treffpunkt mit weiteren Sitzgelegenheiten auszustatten, so dass man sich auch gegenübersitzen kann. 

Das sei auch in der letzten Sitzung der Steuerungsgruppe Thema gewesen, so Proksch. Dort sei festgelegt worden, dass – wie am Pumptrack –  Baumstämme als Sitzgelegenheiten  kommen sollen. 

„Das nehmen wir mit und würden das für nächstes Frühjahr beauftragen“, erklärte das Stadtoberhaupt. Er könne sich vorstellen, dass anstatt der Baumstämme auch Bänke in der Farbe der Pergola installiert werden.

Internationale Jugendkonferenz

Felix Proksch berichtete an­schließend, dass am Wochenende vom  28.Oktober bis 1. November in Ditzingen die schon lange geplante Internationale Jugendkonferenz unter der Überschrift „Europa im Wandel“ stattfindet. Neben jungen Leuten aus Ditzingen, Gerlingen und Korntal seien auch Jugendliche aus den Partnerstädten von Ditzingen in Frankreich, Ungarn, Polen und Großbritannien dabei. Es seien auch Jugendliche aus weiteren Partnerstädten auch aus denen von Gerlingen eingeladen worden. Diese könnten aber aus unterschiedlichen Gründen nicht dabei sein. Inhaltliche Schwerpunkte der Jugendkonferenz seien die Themen Jugendbeteiligung, Rassismus, Klimawandel und Nationalismus. Es werde aber auch ein Unterhaltungsprogramm und eine Abschlussparty geben. 

Nachdem die Internationale Jugendkonferenz schon mehrfach verschoben werden musste, könne sie nun endlich stattfinden. Zu dem Umstand, dass nicht aus allen eingeladenen Partnerstädten Vertreter dabei sind,  meinte das Stadtoberhaupt: „Wir merken auch bei uns, dass die Teilnehmer bei Treffen mit den Partnerstädten durch die Pandemie weniger geworden sind. Das wird aber sicher wieder zunehmen.” Es sei sicher spannend, wie andere Nationalitäten die genannten Themen angehen und lösen. Bei dem Treffen könnten sicher alle etwas voneinander lernen.

Verschiedenes aus dem Jugendgemeinderat

– Bürgermeister Oestringer berichtete, dass ungarische Schüler, die an einem Deutschwettbewerb teilnehmen, nach Gerlingen kommen.  Auf deren Besuchsprogramm steht auch ein Treffen mit dem Jugendgemeinderat, um sich zwanglos auszutauschen.

– Der Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger trifft sich ebenfalls mit dem Jugendgemeinderat zu einem Gespräch. Außerdem wird er mit den Jugendlichen den neuen Treffpunkt besuchen.

– Bürgermeister Oestringer hat den Jugendgemeinderat eingeladen bei der Kranzniederlegung am Volkstrauertag mitzuwirken. Die Veranstaltung finde wie letztes Jahr in der Stadthalle statt. Anschließend würden Kränze an der Petruskirche abgelegt. Beim Volkstrauertag gehe es darum, den Opfern von Krieg, Terror und Gewalt zu gedenken, aber vor allem auch darum, ein Zeichen gegen den Krieg und für den Frieden zu setzen. „Es wäre ein starkes Zeichen, wenn der Jugendgemeinderat bei der Veranstaltung wieder dabei wäre“, so Oestringer. Jugendratssprecher Lukas Proksch sagte sofort zu.


Text/Foto: Tommasi

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